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LALDEN
WETTBEWERB “SCHULHAUSERWEITERUNG MEHRZWECKGEBÄUDE”
ZUSAMMENARBEIT MIT MANUEL AUST ARCHITEKT
2016



PROJEKTWETTBEWERB SCHULHAUS LALDEN

Die Parzelle liegt am östlichen Ende der Gemeinde und markiert mit dem, für den Ort grossmassstäblichen Mehrzweckbaus eine markante Begrenzung der Ortschaft. Im Schwarzplan ist erkennbar, dass sich die bestehende Bebauung, vom dicht gedrängten, historischen Dorfkern, ähnlich einer Wellenbewegung nach Osten hin ausdreht und sich immer mehr auflockert, währenddessen die Zwischenräume stetig grösser werden. In östlicher Richtung wird diese Ausdrehung durch das grossflächige Schulareal weitergezogen und zum Schluss durch die massige Mehrzweckhalle begrenzt. Es entsteht ein gesichtsloser grossflächiger Raum, der weder Identität erkennen lässt noch Aufenthaltsqualität erzeugt.

Das bestehende, alte Schulhaus soll abgerissen werden. Die Fläche zwischen MZH und Wohnbebauung soll mittels einer neuen Primarschule, zwei Aussenräume und einer KITA / Tagesstruktur bespielt und ein anregender Ort geschaffen werden.



LÖSUNGSANSATZ

Die Mehrzweckhalle bleibt unverändert bestehen. die vorhandene Bausubstanz, die momentan noch von der Primarschule genutzt wird, kann nach dem Umzug in das neue Schulhaus, von den lokalen Vereinen weiter genutzt werden.

Neu wird des Primarschulhaus in die Mitte der Parzelle gestellt. Das neue Volumen hat dieselbe Ausrichtung wie die Mehrzweckhalle und eine ähnliche, volumetrische Ausdehnung. Durch diese Massnahme entstehen zwei neue Aussenräume die in Ihrer Dimensionierung einen vernünftigeren Massstab einnehmen. Auf der Westseite der befestigte Platz, (der weiterhin für ein Festzelt genutzt werden kann), auf der Ostseite der etwas kleinere Rasenplatz der nun zwischen den beiden grösseren Volumen zu liegen kommt. Es entsteht ein Gegenüber! Die Mehrzweckhalle bekommt einen Compagnon und ein bespielbarer Aussenraum wird aufgespannt. Während westlich, die Distanz zu den Nachbarn gewahrt werden kann, lädt sich der Ort auf der Ostseite hin stärker auf. Diese Absicht wird durch den grossflächigen, gedeckten Pausenhof im Schulhausgebäude forciert. Dabei kann dieser Raum hybrid als Aussenraum, Innenraum, Loggiaraum, Aulahalle usw. genutzt werden.

In einer zweiten Étappe wird an der nördlichen Seite, am Fuss des Berghangs die Kita / Tagesstruktur platziert. Dabei ist es die Absicht, dass durch die drei Nutzungen auch Synergien entstehen können. Ähnlich einem Forum entsteht ein Ort der nicht nur für den Schulbetrieb reizvoll sein kann, sondern einen gesellschaftlichen Mehrwert entstehen lässt (Sport, Kultur, Catering usw.)

Der Neubau wird auf eine Streifenfundation ohne Kellergeschoss gestellt. Dadurch muss nur wenig Erdreich bewegt werden, während der Betonanteil stark reduziert werden kann. Durch die Holzelementbauweise kann die Ausführungszeit vor Ort stark reduziert werden.

Die Welleternitfassade widerspiegelt den Wunsch, ein langlebiges, mineralisches und kostensparendes Material zu verwenden, das gleichzeitig das Potenzial für eine spielerische Fassadenausbildung ermöglicht.

Ein grosser Mehrwert erzeugt der Dachgarten, der einerseits die Möglichkeit bietet, einen abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten (Biologie, Nachhaltigkeitsfragen, Unterhalt usw). Andererseits entsteht ein geschützter Pausen- und Aufenthaltsbereich für SchülerInnen und LehrerInnen während gleichzeitig das Potenzial entsteht, den Anteil an Grünfläche und Biodiversität auf der vorweg versiegelten Fläche zu erhöhen.


SCHULHAUSORGANISATION

Der Grundriss wird um eine zentral angelegte Erschliessungshalle angeordnet. Dabei befinden sich im Erdgeschoss Nutzungen wie die Bibliothek, das Lehrerzimmer, die beiden Werkräume sowie die Haustechnik.
Die geforderten Klassenzimmer und die Schülerhilfe befinden sich im 1. Obergeschoss und werden in der selben Anordnung wie das Erdgeschoss organisiert.
Damit die Dachfläche genutzt werden kann, befindet sich ein "Lerngarten" im 2. Obergeschoss. Zum einen bekommt der Dachgarten einen pädagogischem Mehrwert mit einer hohen Aufenthaltsqualität (z.B. Biologieunterricht am lebenden Objekt & geschützter Pausenbereich), zum Zweiten wird es durch die Dachstruktur möglich eine PV-Anlage zu installieren die den Eigenbedarf an Elektroenergie decken kann.

Die zentral angelegte Halle schliesst an alle Fassadenseiten an, unterteilt dadurch die Klassenzimmer und ordnet das Innenleben des Gebäudes. Es entsteht von jedem Standpunkt ein Sichtbezug in die Nachbarschaft, in den Aussenraum. Die dadurch entstehenden "Raumnischen" können einerseits als Aufenthaltort für die SchülerInnen während den Pausen dienen als auch als Arbeitsbereich für die Klassenverbände während des Unterrichts Verwendung finden.
Wie die grosse "Pausenhalle" im Erdgeschoss, funktionieren diese Raumzonen als abschliessbarer aber durchlässiger Arbeitsbereich. Sie können jederzeit, (z.B. im Frühling bis Spätsommer) bei Bedarf komplett geöffnet werden. Somit kann eine offene, pavillonartige Raumabfolge entstehen wodurch der Innen- und der Aussenraum ineinander übergehen und das Haus einen "Charakter des offenen Geistes" vermittelt.